Jetzt ist die Zeit, etwas zu verändern.
Next Day oder auch Same Day Delivery – was der Lieferservice von Amazon kann, kann Viessmann schon lange. Wiebke Herguth und ihr Team sorgen dafür, dass die Viessmann Logistik immer anspruchsvolleren Kundenwünschen genügt.
Am Montagmorgen um 9 Uhr treffen sich Wiebke Herguth und ihr Team zum Heartbeat Meeting. Sie stehen zusammen vor dem Whiteboard ihres Büros in der Viessmann Unternehmenszentrale in Allendorf (Eder). „Beim Heartbeat Planning besprechen wir die Ziele, die wir erreichen, und die Aufgaben, die wir in den kommenden zwei Wochen erledigen wollen“, sagt die 31-jährige Teamleiterin. „Wir haben festgestellt: Wenn wir in diesem Rhythmus bleiben, dann kommen wir besser voran.“ Alle zwei Tage findet ein kurzes Update statt, bei dem der Stand zu den einzelnen Themen abgestimmt wird. Nach Ablauf der zwei Wochen analysiert das Team freitags in einem Review, was erreicht wurde, wo es vielleicht Schwierigkeiten gibt und wer helfen kann, diese zu überwinden. „In den Heartbeat Meetings machen wir für alle transparent, wo wir stehen, und unterstützen uns so bei der Koordination im Team“, sagt Wiebke.
Verstehen, was der Kunde möchte
Allendorf (Eder) ist nicht San Francisco. Aber die Zeit ist hier nicht stehen geblieben – im Gegenteil. Der Rhythmus hat sich beschleunigt. Auch im Familienunternehmen Viessmann messen sich die Mitarbeiter an den Qualitäts- und Servicestandards des Silicon Valley. Heartbeat ist nur ein Beispiel für die agilen Arbeitsmethoden, die Viessmann seit einiger Zeit einsetzt, um schnell und flexibel auf die Wünsche seiner Kunden reagieren zu können. „Zu verstehen, was der Kunde möchte, und darin immer besser zu werden, das treibt uns an“, erklärt Wiebke.
Es herrscht mehr Offenheit, mehr Lockerheit, mehr Transparenz.
Sie hat 2013 als Sachbearbeiterin bei Viessmann im Logistik Support Deutschland angefangen und im Juli 2017 die Leitung des Teams übernommen. Logistik ist traditionell eine Männerdomäne. Dass eine junge Frau hier Teamleiterin wird – auch das ist ein Zeichen für den Wandel im Unternehmen. Als die Position 2017 frei wurde, „da habe ich Initiative gezeigt“, sagt Wiebke. „Aber das Unternehmen spornt uns als MitarbeiterInnen auch an, neue Wege zu gehen.“
Die Unternehmenskultur verändert sich
Viessmann war immer schon innovativ, sonst wäre der Traditionshersteller heute nicht mit seinen Produkten auf der ganzen Welt vertreten. Aber der kulturelle Wandel zu einem Next Generation Family Business, das bereit ist, die Herausforderungen des Klimawandels, der Energiewende und der Digitalisierung erfolgreich zu meistern, wurde durch Max Viessmann angestoßen – immer unterstützt von seinem Vater Prof. Dr. Martin Viessmann. Anfang 2018 hat der damals 29-Jährige die Position des Co-CEO eingenommen. Sein Vater Martin ist seitdem Chairman der Viessmann Group.
„Heute sind Ideen gefragt, wie wir zusammen mehr erreichen können“
Die Veränderungen kommen bei den Mitarbeiter:innen gut an. „Der Wandel im Unternehmen ist überall spürbar“, berichtet Wiebke. Die Arbeitsatmosphäre sei früher schon angenehm gewesen, doch die Kommunikation habe sich verbessert. „Es herrscht mehr Offenheit, mehr Lockerheit, mehr Transparenz“, sagt sie. „Früher hat jeder Mitarbeiter:nnen seine Arbeit gemacht. Heute sind Ideen gefragt, wie wir zusammen mehr erreichen können. Gemeinschaftlich.“ Sicher habe es Leute im Unternehmen gegeben, die anfangs skeptisch waren, „besonders Kolleg:innen, die schon Jahrzehnte dabei sind“. Doch mittlerweile kommen die Veränderungen, der andere Umgang mit den Mitarbeiter:innen positiv an. „Wenn man nicht bereit ist zum Wandel, hat man in keinem Unternehmen eine Chance“, ist Wiebke überzeugt. „Jetzt ist die Zeit, etwas zu verändern, in Richtung Digitalisierung zu gehen.“
Was gerade im Unternehmen passiert, ist sehr spannend.
Wiebke ist mit Begeisterung dabei. Sie scheut nicht den Vergleich mit Unternehmen wie Google, Apple, Facebook oder Amazon. „Was Amazon kann – Next Day Delivery – das machen wir bei Viessmann schon, solange ich hier arbeite“, sagt Wiebke. Das sind jetzt sieben Jahre. In zehn deutschen Ballungsräumen bietet Viessmann auch Same Day Delivery an. „Kunden, die Ersatzteile bis 10 Uhr bestellen, erhalten ihre Lieferung am selben Tag bis spätestens 14 Uhr“, sagt Wiebke. Wer bis 13 Uhr bestellt, wird bis 16 Uhr beliefert. „Wir werden oft mit Amazon verglichen. Aber was macht Amazon anders? Die vermarkten es besser. Den Kunden ist oft gar nicht bewusst, dass unser Lieferservice so schnell ist“, meint Wiebke.
„Allendorf hat seinen Charme“
Logistik – dieses Thema hat die 30-Jährige schon immer fasziniert. „Es ist das letzte Glied in der Kette. Wenn du dem Kunden einen guten Service bieten willst, dann muss die Logistik stimmen.“ Wiebke hat Betriebswirtschaft in Bamberg studiert – mit dem Schwerpunkt Supply Chain Management. Nach dem Studium ist sie zurück in ihre hessische Heimat gegangen. „Ich komme aus der Gegend und der Name Viessmann hat sowieso einen guten Klang. Für mich war es die erste Wahl“, sagt sie. „Was gerade im Unternehmen passiert, ist sehr spannend.“ Auch in der Logistik. „Wir sind dabei, unsere Prozesse kontinuierlich durch die Digitalisierung zu verbessern“, sagt Wiebke.
Dazu muss man nicht im Silicon Valley oder in Berlin sein, das kann man auch in Nordhessen. Nach der Arbeit geht Wiebke oft zum Lauftreff mit den Kollegen oder spielt Golf. „Ich lebe gern hier. Der Edersee ist nicht weit, dort verbringe ich Zeit mit Freunden und der Familie. Allendorf hat seinen Charme“, resümiert Wiebke.